Fehlstellungen und Verknöcherungsstörungen des Hüftgelenks, die bei Maine Coon Katzen auftreten können, werden auch als Hüftgelenksdysplasie oder kurz HD bezeichnet. Treten die Probleme an den Ellenbogen auf, spricht man analog von einer Ellenbogendysplasie. Auch bei anderen Haustieren wie etwa bei Hunden ist die Hüftgelenksdysplasie bekannt. Sowohl bei Katzen als auch bei Hunden sind von der Erkrankung vor allem solche Rassen betroffen, die eine stattliche Größe und ein entsprechendes Gewicht erreichen. Maine Coons sind somit leider anfällig für HD.
Anatomisch stellt sich die Hüftgelenksdysplasie wie folgt dar: Die Gelenke der Hüfte sitzen nicht tief genug in den Pfannen. So kann es zu Reibungen kommen, die durchaus schmerzhaft sind und das Gehen und Springen erschweren können. Dies ist bei schweren Krankheitsverläufen üblich, es gibt aber auch leichte Fälle von HD, mit denen die Katze ohne größere Einschränkungen gut leben kann. Ist eine Katze für HD anfällig, kommt es oft schon in der kritischen Phase des Wachstums zu Problemen.
Der Besitzer muss diese Krankheit allerdings nicht unbedingt unmittelbar erkennen, wenn noch keine größeren Schmerzen auftreten. Mitunter wird HD erst bei älteren Tieren festgestellt, wenn der altersbedingte Verschleiß des Gelenkes das Problem maximiert. Anzeichen dafür, dass eine HD vorliegen könnte, sind Bewegungsunlust und Humpeln. Vor allem wenn die Katze zuvor sehr aktiv war, und sich dieses Verhalten langsam aber sicher ändert, sollte man an HD denken. Fachärzte können das Gelenk röntgen und so eine Diagnose stellen. Mitunter kann es erforderlich sein, die Katze operieren zu lassen, wenn eine HD festgestellt wird. Gegen die Linderung der Schmerzen werden oft Medikamente eingesetzt. Um die Wahrscheinlichkeit, dass immer mehr Katzen an HD erkranken, zu minimieren, sollte nur mit solchen Tieren gezüchtet werden, die einen geringen Grad der Krankheit oder gar keine HD haben.
Die Patellaluxation, welche eine Verlagerung der Kniescheibe auslöst, tritt ebenfalls ab und an bei Maine Coon Katzen auf. Die Erkrankung bewirkt, dass die Kniescheibe aus ihrer Fassung springt. Die Anzeichen, dass diese Erkrankung bei einer Katze vorliegt, sind recht naheliegend: Die Katze kann, solange die Kniescheibe nicht an ihrem zugewiesenen Ort sitzt, in der Regel nicht ordentlich laufen. Sie humpelt oder winkelt ihr Bein an. Eine Patellaluxation kann bei Maine Coons unter anderem erblich bedingt sein, sodass auch bezüglich dieser Krankheit eine Zuchtauslese erfolgen sollte, damit keine kranken Tiere hervorgebracht werden. Erkrankte Tiere müssen mitunter operiert werden, damit man ihnen wieder ein angenehmes Leben bieten kann.