Wurfgeschwister kennen sich von der ersten Sekunde und sind bereits Freunde. Jedoch funktioniert auch das Zusammenführen von zwei jungen Katzen, die sich nicht kennen, meist ohne Probleme. Es empfiehlt sich, immer gleichgeschlechtliche Kitten zu halten. Das ist besonders in den ersten Lebensmonaten wichtig, da man den Charakter und seine Entwicklung noch nicht bewerten kann. Kater sind in der Regel sehr körperbetont, spielen, jagen und "kloppen" sich mit Inbrunst. Katzen dagegen sind meist ruhiger und bevorzugen zartere Spiele. Wachsen die Tiere zusammen auf, kann es besonders ab dem Alter von etwa einem halben Jahr Ungleichgewichte und Probleme im Zusammenleben geben.
Kater stehen zu dieser Zeit in der vollen Blüte ihrer Kräfte und haben das Bedürfnis, ihre Energie auszuleben. Ist die Katze viel zurückhaltender, wird das Verhältnis zwischen ihnen oft problematisch: der Kater will heftig spielen, greift die Katze an und die Katze ist daraufhin überfordert und verschüchtert. Junge Katzen sollten also besser in gleichgeschlechtlichen Paaren gehalten werden, um beiden Tieren gerecht zu werden.
Bei älteren, erwachsenen Katzen kann man den Charakter, die Vorlieben und Gewohnheiten meist recht gut einschätzen. Hier ist es in der Regel nicht so wichtig, auf gleiche Geschlechter zu achten, hier hat der Charakter Vorrang. Es gibt durchaus sehr robuste Katzen, die liebend gern „voll mitmischen“ und Kater, die eher zurückhalten sind. Man sollte lieber zwei erwachsene zarte Tiere zusammensetzen oder zwei ruppige Exemplare, als zu sehr auf das Geschlecht zu achten. Die Vorlieben und Charaktereigenschaften einer erwachsenen Katze ändern sich üblicherweise nicht so stark, dass man mit solchen Konstellationen daneben liegt.
Man sollte einer älteren Katze keinesfalls ein Kitten vor die Nase setzten! Eine ältere Katze, die mehr Ruhe benötigt, ist schnell genervt und überfordert, wenn dann ein kleines Energiebündel in der Wohnung unterwegs ist und die Wohnung auf den Kopf stellen vermag. Im schlimmsten Fall versucht der ältere Genosse, das Kitten mit Gewalt von sich fern zu halten. Sie könnte aber auch mit totalem Rückzug und Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Unsauberkeit, Depression) reagieren. Das Kitten wäre in solch einer Situation vollkommen unterfordert, weil es seine Kräfte nicht ausleben könnte. Zudem würde es dazu übergehen, sich als Ersatz-Spielpartner seinen Menschen (z.B. Hände und Füße angreifen) auszusuchen und aus Langeweile allerhand Unsinn anstellen.
Auch andersherum, kann sich ein Kitten mit wenig Körpergewicht und Kampferfahrung im Spiel oder echten Streitigkeiten nicht gegen eine viel größere, schwerere und stärkere ausgewachsene Katze wehren. Unter Umständen wären ernsthafte Verletzungen die Folge. Aus diesem Grund sollte der Altersabstand bei jungen Katzen im besten Fall nur wenige Wochen oder Monate betragen. Erwachsene Katzen, die zusammengeführt werden, können durchaus einen Altersabstand von mehreren Monaten oder Jahren haben. Dabei gilt in der Regel: je jünger die Katze, desto kleiner der Altersunterschied.
Hält man bereits eine sehr dominante, eifersüchtige Katze. Sollte der entsprechende Partner sehr selbstbewusst sein, sich durchsetzen und „auch mal was einstecken“ können. Nur, wenn beide Katzen ähnlich willensstark sind, wird sich kein Ungleichgewicht einstellen und das Risiko von Mobbing ist geringer. Falls die eigene Katze eher unsicher und ängstlich ist, kann ihr ein selbstbewusster und gut sozialisierter Partner Stütze und Vorbild sein. So manche scheue Katze hat sich durch das Zusammenleben mit einer selbstsicheren Katze zum positiven entwickelt.
Wenn die eigene Katze nicht sozialisiert ist oder keine anderen Katzen kennt, sollte der neue Partner umso sicherer im Umgang mit Artgenossen sein und ein gutes Selbstbewusstsein haben. Eine Katze, die gern kuschelt, sollte einen Partner bekommen, der auch engen Körperkontakt mag und sich gerne putzen und beschmusen lässt. Ist die eigene Katze eher zurückhaltend, mit Kuscheleinheiten und Körperkontakt, so sollte man einen Partner wählen, den das nicht stört und der ebenso wenig Wert auf Annäherung legt.
Wer unbedacht an die Auswahl einer zweiten Katze herangeht, könnte das spätere Zusammenleben der Katze negativ beeinflussen. Nicht jede Zusammenführung klappt „auf Knopfdruck“. Man sollte selber Geduld haben und der Katze die nötige Zeit geben, um sich der neuen Situation anzupassen.