Bei uns zieht kein Kitten in Einzelhaltung! Auch nicht, wenn in geraumer Zukunft eine weitere Katze geplant sein sollte. Solange dies nicht innerhalb weniger Wochen geplant ist, wollen wir unseren Kitten keine Einzelhaft antun. Es klingt hart - doch für ein Kitten, dass aus seiner gewohnten Umgebung und aus der Katzengruppe genommen wird, ist es das auch!
Einzelhaltung sollte kein Dauerzustand sein! Unsere Kitten leben Anfangs mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter zusammen. Später werden sie mit unseren anderen Katzen in der Gruppe zusammengeführt. Kommen sie nun allein in ihr neues Zuhause, würden sie dort Einsamkeit empfinden. Denn zum Einen werden sie von ihrer Familie getrennt und zum Anderen ist da niemand mehr, mit dem sie sich verständigen oder spielen können. Kitten sind sehr aufgeweckt und noch voller Energie. Um ihnen eine artgerechte Entwicklung zu gewähren, sollte unbedingt ein zweites Kitten/eine weiter Katze im Haushalt leben! Dies ist auch für ihre weitere soziale Entwicklung wichtig. Nur durch einen kätzischen Artgenossen lernen die Kitten, wie sie sich gegeüber ihresgleichen verhalten.
Doch wer passt zu wem? Lesen Sie hier
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Die Vorstellung, Katzen seien Einzelgänger, die von ihresgleichen nichts wissen wollen, ist falsch. Denn auch Katzen mit Freilauf treffen Artgenossen und können untereinander Freundschaften schließen. Ebenso Wohnungskatzen, die sich gut verstehen, können eine innige Zuneigung zueinander aufbauen. Hingebungsvoll spielen sie miteinander, liefern sich wilde Verfolgungsjagden, balgen sich kräftig und pflegen sich gegenseitig liebevoll das Fell. Ein Mensch kann ihnen das alles nicht bieten, selbst wenn er sich noch so viel Zeit nimmt.
Der Kontakt zu Artgenossen ist ein Grundbedürfnis jeder Katze. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt sie ist, ob sie in reiner Wohnungshaltung gehalten wird oder Freigang genießt. Eine Partnerkatze gehört zu einer artgerechten Haltung von Katzen einfach dazu.
Lebt eine Katze zu lange alleine oder wächst gar ohne ihresgleichen auf, kann dies zu mehreren Problemen führen und gravierende Folgen für das Kitten, aber auch die ausgewachsene Katze haben.
Eine Wohnungskatze in Einzelhaltung hat in der Regel nicht genügend Beschäftigung, ist nicht ausgelastet, einsam und es wird ihr oft langweilig. Das Spektrum an Folgen ist weit gefächert. Es reicht von Hyperaktivität, aggressievem Verhalten, über Zerstörungswut, Protestverhalten und Unsauberkeit bis hin zu Depression, Frustation und Angst. Wird eine Katze zu lang allein gehalten, verkümmert sie, sucht sich Ersatzbeschäftigungen und wird extrem anhänglich. Sie hat keine Möglichkeit, sich artgerecht mit einem Artgenossen auszutauschen, zu spielen, wichtige Kommunikation zu betreiben und nach Katzenart zu raufen. Sie wird dazu übergehen, den Menschen als Spielpartner anzusehen, ihn kratzen, beißen, spielerisch angreifen und kann bei Unterforderung dazu übergehen, ihren Frust an Möbeln, Tapeten und Gegenständen auszulassen.
Auch psychosomatischen Erkrankungen
(Fresssucht - Diabetes, Blasensteine aufgrund von Übergewicht und Bewegungsmangel etc.)können zum Problem werden.
Es ist ebenso ein Irrglaube, dass zwei Tiere mehr Arbeit für den Besitzer sind als eine Katze alleine. Im Gegenteil, Zwei Katzen in reiner Wohnungshaltung vertreiben sich die Zeit miteinander, sie toben sich aus, sind ausgeglichen, glücklich und zufrieden. Der Besitzer muss also auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn die Katzen tagsüber alleine sind oder er in den Urlaub fährt und die Tiere "nur" gefüttert werden.
Auch andere Haustiere wie Hunde, Hamster, Kaninchen usw. können keine kätzische Kommunikation leisten und sind ebenso kein Ersatz für eine Partnerkatze.